Gegen Werder Bremen parierte Noah Atubolu schon den vierten Elfmeter nacheinander. Damit dringt Freiburgs Nummer 1 in einen illustren Kreis vor. Auch einem anderen Vereinsrekord kommt der Keeper immer näher.
Keeper jagt noch weiteren Vereinsrekord
Elfmeter waren beim SC Freiburg nach dem Sieg bei St. Pauli (1:0) in aller Munde. Sechs nacheinander hat der Sport-Club saisonübergreifend schon verschossen und kratzt damit am uralten Negativrekord der Dortmunder, die einst siebenmal in Serie vom Punkt scheiterten (November 1963 bis Januar 1965). Und auch nach dem 5:0-Heimsieg gegen Bremen waren wieder Elfmeter das Thema. Aber eines, über das die Freiburger strahlen konnten.
Als sich nach 38. Minuten der VAR meldete und ein unglückliches Handspiel von Kiliann Sildillia überführte, legte sich André Silva beim SVW den Ball zurecht und zielte hart nach rechts. Doch Noah Atubolu hatte den Braten gerochen und kratzte den halbhohen Schuss stark aus dem Eck. „Das sieht cool aus“, staunte der SC-Keeper bei DAZN selbst über seine Parade. „Ich habe mich sehr gefreut, hier zuhause vor der Kurve einen Elfmeter zu halten.“
Illustrer Kreis mit Butt und Leno
Doch damit untertrieb der 22-Jährige, schließlich avanciert er gerade zum Elfmeterkiller: Die letzten vier Elfmeter fanden ihren Meister in Atubolu. Vor Silva scheiterte in der laufenden Saison Florian Wirtz beim 1:5 in Leverkusen am Freiburger Schlussmann. Und am letzten Spieltag der Vorsaison parierte der U-21-Nationalkeeper beim 1:2 bei Union Berlin in Josip Juranovic und Kevin Volland gegen gleich zwei Unioner.
„Ich beschäftige mich viel mit Elfmetern und bin vorbereitet auf jeden, der kommt.“ (Noah Atubolu)
Gegen Bremen stellte Atubolu damit einen Bundesligarekord ein. Vier Elfmeter nacheinander zu halten, das schafften im Oberhaus zuvor nur eine illustre Runde aus Thomas Zander, Jörg Butt, Frank Rost und Bernd Leno.
Das Geheimnis seiner Elfmeterkünste wollte Atubolu allerdings nicht verrraten: „Es hat damit zu tun, dass ich mich viel mit Elfmetern beschäftige und vorbereitet bin auf jeden, der kommt“, so der 22-Jährige. „Dann habe ich natürlich meine Tricks, die ich aber nicht verrate.“
Schuster lobt „gute Kombi“
Nicht nur bei Elfmetern, auch insgesamt ist bei Atubolu ein großer Entwicklungsschritt zu erkennen, wie auch SC-Trainer Julian Schuster lobt: „Atu hat das heute bei den vielen hohen Flanken und Standardsituationen sehr gut gemacht. Das war sehr reif heute.“ Sein Torwart bringe eine „gute Kombi“ mit: „Er hält gut und am Fuß kann er auch noch was. Wir sind sehr froh, dass wir ihn haben“, so Schuster.
Zumindest über Nacht steht der Sport-Club nun auf Platz vier und darf weiter von der Champions League träumen. Auch, weil Atubolu noch eine andere starke Serie aufrechterhält: Seit vier vollen Spielen ist Freiburg ohne Gegentor, in Minuten sind es sogar 400. „Zum vierten Mal in Folge zu Null, das freut mich umso mehr“, gab Atubolu zu.
Bis zum Freiburger Bundesligarekord fehlt allerdings noch ein wenig: In der Saison 2000/01 blieb der Sport-Club 510 Minuten ohne Gegentreffer. Um diesen zu übertreffen müsste Atubolu seinen Kasten auch am kommenden Sonntag gegen Augsburg (17.30 Uhr, LIVE! bei kicker) sowie (zumindest längere Zeit) gegen RB Leipzig (8. März, 18.30 Uhr) sauber halten – zur Not auch bei Elfmetern.