Nach dem Pokalaus setzt es auch in der Bundesliga die nächste Niederlage für zumindest verbesserte Bremer: Tabellarisch ist Werder jedenfalls endgültig im Niemandsland angekommen.
Im Tabellen-Niemandsland
Es waren so einige Gespräche geführt worden unter der Woche am Osterdeich, daran führte nach dem desaströsen Pokal-Ausscheiden in Bielefeld (1:2) kein Weg mehr vorbei. Die Geschehnisse nach Schlusspfiff, als die Mannschaft vom Werder-Anhang in einer einmaligen Art und Weise heftig zurückgewiesen wurde, wirkten nach – und machten dieser Tage auch eine Aussprache mit Fanvertretern erforderlich.
- Weiser deutlich: „Wir haben kein Ego-Problem“
Nicht minder notwendig, galt das ebenfalls für die mannschaftsinternen Vorgänge: Laut Milos Veljkovic habe auch mit Spielern und Entscheidungsträgern ein „Meeting“ stattgefunden. Und ohne für die Öffentlichkeit preisgeben zu wollen, „was wir alles machen“, so der Werder-Profi, sei die Quintessenz jedenfalls gewesen, „dass wir so nicht auftreten können“.
VfL und Werder: Ein krasser Kontrast
Zumindest in dieser Hinsicht erfolgte am Samstagnachmittag gegen den VfL Wolfsburg Besserung – obwohl die Gäste diese Partie angesichts ihrer enormen Effizienz (zwei Chancen, zwei Tore) mit 2:1 für sich entscheiden konnten.
Die Treffer zu einem jeweils frühen Zeitpunkt beider Spielhälften reichten dafür aus – der Kontrast zu den über Wochen demoralisierten Bremern hätte nicht viel krasser ausfallen können. Den Gastgebern wiederum ging jene Effizienz bei mehr und hochkarätigeren Gelegenheiten völlig ab.
Die beschworene und gezeigte „Reaktion“
Und so war im Werder-Lager bei eigentlichen allen von der im Vorfeld beschworenen und letztlich ja auch gezeigten Reaktion die Rede. Fußballerisch, vor allem aber atmosphärisch: Trotz jener frühen Rückschläge gab sich die Mannschaft nie auf, machte weiter – wurde jedoch in der Nachspielzeit zu spät mit dem Anschluss durch Mitchell Weiser entsprechend belohnt.
„Momentan geht er nicht rein“, haderte Veljkovic, der das Wort „Reaktion“ im Übrigen selbst in zweistelliger Anzahl bei seinen Ausführungen unterbrachte. Möglicherweise, weil eine solche nun bereits ziemlich lange ausgeblieben war: Vier Pflichtspielniederlagen in Serie waren dem nächsten 1:2 gegen Wolfsburg ja bereits vorangegangen.
Veljkovic: „Das war nicht Werder Bremen“
„Die letzten Wochen, das waren nicht wir“, befand der Verteidiger: „Das war nicht Werder Bremen – das war nicht wie in der Hinrunde. Die Leistung hat nicht gepasst und das wollten wir wieder ändern.“
Während der freie Fall zumindest in dieser Hinsicht vorerst gestoppt scheint, hält er in der Tabelle weiter an: Wolfsburg, bis Anfang des Jahres punktetechnisch noch im Gleichschritt mit Werder, zog nun auf sieben Punkte davon. Der Blick nach oben verbittet sich mittlerweile endgültig, wie auch Cheftrainer Ole Werner anmerkte: „Ich glaube, da müssen wir uns aktuell keine Gedanken zu machen.“
Werner: „Die Leistungsfähigkeit wieder herstellen“
Angesichts der Niederlagenserie geht es für seine Mannschaft jetzt „erst mal darum, unsere Leistungsfähigkeit wieder herzustellen“, sagte der 36-Jährige: „Dass unser Auftreten sich an dem orientiert, wie es diesmal war – das ist für uns das Entscheidende.“
Alles andere sei dann „sowieso immer ein Ergebnis von Ergebnissen“. Dass Punktgewinne dabei aktuell für Werder weiter ausbleiben, bedeutet, dass der Klub nun im Tabellen-Niemandsland der Bundesliga steht – ohne Anschluss an die europäischen Plätze und mit nach wie vor beruhigendem Vorsprung (13 Punkte) auf die Abstiegsränge.