Bischof avanciert zum besten Distanzschützen der Liga 

 

Zum vierten Mal trifft Tom Bischof, künftiger Bayern-Spieler, zum dritten Mal von außerhalb des Strafraums – und erstmals erzielt der 19-Jährige den entscheidenden Siegtreffer.

„Kleiner Maulwurf“ hilft dem TSG-Youngster

Die Szene krönte eine kleine Hoffenheimer Drangphase in Bochum, dennoch hatte sich der Treffer nicht unbedingt angekündigt. Schließlich dribbelte Tom Bischof noch ein gutes Stück entfernt und in weit über 20 Meter Entfernung eher parallel als frontal zum VfL-Gehäuse, als er sich kurz entschlossen ein Herz fasste.

„Ich dachte, komm, probier’s mal, und ein kleiner Maulwurf hat mir noch geholfen, vielleicht habe ich das auch mit einberechnet“, erinnerte sich Bischof spitzbübisch flachsend an die spielentscheidende Szene, „der Schuss war natürlich haltbar, aber auf dem Platz ist es schwierig.“ Bochums Keeper Timo Horn war rechtzeitig unten und hätte den Ball sicher gehalten, doch die Kugel sprang dem Torhüter unvermittelt über die bereit ausgestreckten Arme ins Tor.

Um so ausgelassener geriet der Hoffenheimer Jubel um Bischof, der mit seinem bereits vierten Saisontor zum ersten Mal den entscheidenden Siegtreffer markierte. Allerdings versenkte der Linksfüßer den Ball bereits zum dritten Mal aus größerer Entfernung jenseits der Strafraumlinie.

Erinnerungen an Carlos Eduardo und Salihovic

Damit ist Bischof der derzeit beste Distanzschütze der Liga, weil der erste Spieler, der in dieser Spielzeit drei Weitschusstore verbucht. Nur drei Hoffenheimer vor ihm trafen in einer Saison häufiger aus der Distanz. In der Spielzeit 2017/18 hatte Andrej Kramaric viermal von außerhalb des Sechzehners getroffen, gleich im Debütjahr der TSG im Oberhaus (2008/09) war das Carlos Eduardo gelungen, und Sejad Salihovic setzte im selben Jahr mit fünf Distanztreffern noch einen drauf. Da könnte Bischof klubintern also noch entscheidend aufholen.

Zunächst aber genoss das im Sommer ablösefrei zum FC Bayern München wechselnde Eigengewächs den Moment. „Es war ein großer Schritt und ein richtig gutes Spiel von allen, die Zweikämpfe in Bochum sind immer eklig, ein ekelhaftes Spiel“, so Bischof, „aber da haben wir uns reingekämpft, mit viel Glück habe ich noch das Tor gemacht.“ Drei wichtige Zähler im Kampf um den Klassenerhalt. „Das war brutal wichtig, das lässt uns mal ein bisschen verschnaufen“, so Bischof, „trotzdem müssen wir in den nächsten Spielen voll dranbleiben, dürfen nicht abschalten und müssen weiter punkten.“

Die nächsten beiden Duelle mit den ebenfalls abstiegsbedrohten Heidenheimern und am kommenden Sonntag und nur fünf Tage später beim FC St. Pauli sind nicht weniger bedeutend. „Unser Ziel ist es, diese Spiele zu gewinnen, damit wir von da unten wegkommen“, betont Bischof. Mal sehen, ob er seine Abschiedstournee noch mit dem einen oder anderen Weitschusstreffer garnieren kann.

 

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