Deutlich früher als erwartet kehrt Nationalkeeper Oliver Baumann wieder in den Wettkampf zurück – mit viel Fleiß, einigen Hilfsmitteln und einem dicken Lob für Leo Östigaard.
Hoffenheims Torhüter beim Comeback unbezwungen
Oliver Baumann konnte es selbst kaum glauben. „1:0 gewonnen – können wir das überhaupt? Anscheinend ja“, staunte Hoffenheims Kapitän nach seinem gelungenen Comeback und dem ersten Ligaspiel ohne Gegentreffer unter dem Cheftrainer Christian Ilzer, „wir sind sehr glücklich und erleichtert und haben den Matchplan verfolgt. Wir haben es gut angenommen, hässlich gespielt und gewonnen.“
Es war den Hoffenheimern auch aus den letzten bitteren Erfahrungen in Bochum bewusst gewesen, dass es diesmal nicht um einen Schönheitspreis gehen würde. „Wir haben uns das verdient als Mannschaft, diesen Kampf anzunehmen, das haben wir diesmal endlich geschafft, das war die Basis für diesen Sieg“, resümierte der 34-Jährige und forderte das Geleistete als neuen Standard ein: „Es muss die Basis sein für immer, wie wir verteidigt haben, das ist die Basis für Erfolg, das müssen wir mitnehmen in die nächsten Spiele.“
Mit einer ähnlichen Konsequenz hatte sich Baumann gegen seine Zwangspause gestemmt und für eine möglichst rasche Rückkehr geackert. „Ich bin sehr froh, ich habe auch viel investiert. Ich muss meiner Frau danken, denn ich war die ersten zehn Tage kaum zu Hause, weil ich ständig daran gearbeitet und etwas gemacht habe“, schilderte Baumann, der wegen einer eingerissenen Plantarfaszie im Fuß hatte pausieren müssen.
„Ich hatte schon eine Weile etwas am Fuß an der Faszie und auch damit gespielt“, verriet die Hoffenheimer Nummer 1, „aber es ging nie weg. Aber in der Woche vor dem Europa-League-Spiel gegen Tottenham (2:3, d.Red.) war es in der letzten Situation zu viel, und die Faszie ist eingerissen.“ Doch schneller als erwartet stand er am Samstag nach nur fünf Wochen und fünf Spielen Pause wieder im Tor. „Ich brauche schon noch Tape und spezielle Einlagen, einen speziellen Schuh“, listet Baumann die Maßnahmen auf, „aber das hat gut geklappt“.
Sonderlob für Östigaard
Zuverlässig wie eh und je hielt Baumann der Mannschaft den Rücken frei, wehrte souverän Bälle ab und entschärfte durch beherztes Rauslaufen manche Situation im Ansatz. Und für den resoluten Vordermann Leo Östigaard hatte Baumann noch ein Sonderlob parat: „Er stabilisiert unser gesamtes Spiel, ein sehr guter Verteidiger und auch Typ, er passt sehr gut zum Verein und in die Mannschaft“, versicherte Baumann, „ich hoffe, dass er bleibt.“ Bis Sommer ist der Norweger zunächst mal ausgeliehen von Stade Rennes.