Maximilian Arnold will mit dem VfL Wolfsburg zurück in „ruhigere Fahrwasser“ – und dann sei immer noch „alles möglich“.
VfL-Kapitän bevorzugt weniger Spektakel
Wenn es darum geht, das große Ganze beim VfL Wolfsburg zu bewerten, wäre dazu kein anderer Profi besser geeignet als Maximilian Arnold. Und dieses Jahr 2024 habe den Kapitän, seit über 15 Jahren im Verein, „wieder ein paar Nerven gekostet“. Gemeint sein dürfte bei dieser Bilanz unter anderem die zwischenzeitlich bestehende Abstiegsgefahr in der Vorsaison und der daraus resultierende Trainerwechsel von Niko Kovac zu Ralph Hasenhüttl im vergangenen März.
Der langjährige Wolfsburger ließ jedenfalls wissen, dass ihm „das ruhigere Fahrwasser in jeglicher Hinsicht“ künftig wesentlich lieber wäre, atmosphärisch wie sportlich. „Das heißt nicht immer Platz 4, 5 und 6“, so Arnold, „sondern, dass wir mal relativ zügig unsere Punkte holen – und dann schauen, was wir mit unseren Möglichkeiten noch erreichen können.“
Arnold: „Nicht übertreiben, nicht alles schwarzmalen“
Die 21 Punkte nach 15 Spielen und Platz elf bereiten beim Blick in der Tabelle nach unten aktuell zumindest keine Sorgen, und nach oben sei weiterhin „alles möglich“, erklärte der Mittelfeldspieler – selbst nach den beiden Niederlagen in Freiburg (2:3) und gegen Dortmund (1:3) zum Jahresabschluss: „Mir ist nullkommanull angst und bange um irgendwas“, betonte Arnold angesichts der engen Konstellation im Tableau: „Nicht übertreiben, nicht alles schwarzmalen.“
Und doch war auch der 30-Jährige alles andere als zufrieden mit dem jüngsten Spiel gegen den BVB, insbesondere in der ersten Hälfte, als der VfL sogar binnen 5 Minuten jene drei Gegentreffer kassierte, die es schon in den beiden Bundesligapartien zuvor gesetzt hatte.
„Das ist zu viel“, kritisierte Arnold: „Ich meine, drei Spiele, neun Gegentore – man kann ja nicht jedes Mal mindestens drei oder vier schießen.“ Wenngleich es zunächst gegen Mainz, beim 4:3 nach dreimaligem Rückstand, und nach zwischenzeitlichem Wolfsburger Höhenflug bei fünf Spielen ohne Niederlage (drei Siege, zwei Remis) ja zumindest noch gut gegangen war.
Lücken im VfL-Kollektiv
Wo die zwischenzeitlich erlangte defensive Stabilität vom 8. bis zum 12. Spieltag (drei Gegentore) beim Jahresausklang nun also hin war? Arnold verwies dabei zwar auf zwei Gegentore in Freiburg nach Standardsituationen – aber gegen den BVB auch auf nicht geschlossene Lücken im VfL-Kollektiv: „Manchmal verlassen wir uns ein Stück weit auf den anderen gerade“, so der Kapitän: „Ich glaube, den Weg mit dem Gegenspieler mitzugehen, ist oftmals die bessere Lösung als eine Übergabe.“
Weniger Optimierungsbedarf hingegen besteht offensichtlich in der Wolfsburger Offensive: Bei der Anzahl der erzielten Treffer steht der VfL (32) hinten dem FC Bayern (47), Leverkusen (37) und Frankfurt (35) ligaweit auf Platz vier – und in Verbindung mit den 28 Gegentoren damit durchaus für Spektakel. Was Arnold übrigens nach eigener Aussage eher weniger gefällt, ihm sind vergleichsweise schlicht erwirkte Siege deutlich lieber.