Mit seinem sechsten Saisontor und einer abgeklärten Leistung avancierte Frankfurts Hugo Larsson beim 2:1-Erfolg in Amsterdam zum Matchwinner in der Europa League. Dabei profitierte der junge Schwede von seiner besonderen Mentalität.
Mentale Stärke als Trumpf
Hugo Larsson ist guter Dinge, dass die Eintracht in dieser Saison noch eine Weile durch Europa reisen wird. „Wenn wir so spielen wie in Amsterdam, können wir den ganzen Weg gehen“, glaubt der 20-Jährige. Das würde bedeuten, im Endspiel am 21. Mai in Bilbao um den Titel zu kämpfen. Gewiss, bis dahin ist es noch ein steiniger Weg. Allerdings erinnerte der (Team-)Geist von Amsterdam an den besonderen Spirit, der die Hessen vor drei Jahren bis zum Sieg im Finale in Sevilla trug. Vielleicht ist es ein gutes Omen, dass das Endspiel diesmal wieder in Spanien steigt.
Larsson glänzt nicht nur als Schütze
In Amsterdam lief Larsson im 4-2-3-1 auf der Doppelsechs an der Seite von Ellyes Skhiri auf – und zeigte eine bemerkenswert abgeklärte Leistung. Der 20-Jährige schoss ein schönes, wenngleich glücklich abgefälschtes Tor zum 1:1. Außerdem leitete er mehrere Angriffe mit guter Übersicht ein, so wie beispielsweise in der 33. und der 41. Minute. In der Situation kurz vor der Pause kam er auch abermals selbst gefährlich zum Abschluss.
Larssons Leistung ist auch deshalb bemerkenswert, weil er zuletzt gegen Leverkusen (1:4) und in München (0:4) deutlich unter seinen Möglichkeiten geblieben war. Im Heimspiel gegen die Werkself war für ihn bereits nach 45 Minuten Feierabend. Doch Verunsicherung merkte man dem schwedischen Nationalspieler in der Johan-Cruyff-Arena nicht an. Im Gegenteil.
Diese mentale Stärke ist typisch für Larsson. „Hugo ist in allem sehr forsch, sei es seine Spielweise, sei es auch mal eine Aussage. Er ist total ehrlich und sagt, was er fühlt. Wir sind sehr froh, dass wir ihn haben. Er hat eine unbekümmerte Herangehensweise“, erklärt Trainer Dino Toppmöller. „Hugo lässt es sich nicht anmerken, dass er im Spiel davor nicht ganz auf dem Top-Level war. Diese Forschheit und Unbekümmertheit machen ihn so stark.“
„Brutale Teamplayer“
Angesprochen auf einen anderen Skandinavier, den Dänen Rasmus Kristensen, sagt der Coach: „Die Jungs sind von klein auf so erzogen worden, brutale Teamplayer zu sein, sich immer in den Dienst der Mannschaft zu stellen, immer alles zu geben. Da ist Rasmus ein Paradebeispiel.“
Larsson hat in dieser Saison auch in Sachen Torgefährlichkeit einen großen Schritt nach vorne gemacht. Der Treffer in Amsterdam war bereits sein drittes Tor in der Europa League, ebenso oft traf er in der Bundesliga. In der vergangenen Saison standen auf seiner Visitenkarte lediglich zwei Treffer in der Liga.
„Die Quote ist besser als letztes Jahr, wirklich gut“, sagt Larsson und verkündet: „Ich will keine bestimmte Zahl nennen, aber ich fühle mich noch nicht am Ende, ich will mehr.“ Mit diesem gesunden Selbstvertrauen hat er es in jungen Jahren schon weit gebracht.