Kevin Trapp hielt nicht hinter dem Berg. Nach dem 1:4 gegen Meister Leverkusen und der damit verbundenen zweiten klaren Niederlage in einem Topspiel am Stück zählte der Eintracht-Kapitän auf, dass seinem Team noch einiges fehlt.
Eintracht-Kapitän sieht Crunchtime
Die bisherige Saisonleistung von Eintracht Frankfurt reicht weiterhin für Rang 3 im Bundesliga-Tableau, für Spitzenreiter Bayern München und Verfolger sowie Meister Leverkusen fehlen den Hessen aber so einige Level.
Das unterstrichen nicht nur die jüngsten beiden Bundesliga-Partien der Adlerträger (0:4 beim Rekordmeister und nun das 1:4 gegen die Werkself), sondern auch Kevin Trapps klare Worte im Anschluss. Der 34-jährige Routinier, zuletzt nach München selbst im Blickpunkt und von seinem Trainer Dino Toppmöller mit breiter Rückendeckung versehen, beschönigte nichts.
Leverkusen „mit viel Plan dahinter“
„Wir haben heute eine absolute Top-Mannschaft gegen uns gehabt“, so Trapp eingangs im Interview mit Sky. „Sie sind unglaublich effektiv, zielstrebig. Das ist schon sehr gerade und mit viel Plan dahinter. Natürlich auch unglaublich viel individuelle Qualität.“
Davon könne sich das Frankfurter Team „noch ein bisschen was abschauen. Leverkusen war ein bis zwei Klassen stärker, besser. Hat einen sehr erwachsenen, abgezockten Fußball gespielt.“
Und der Eintracht eben zum zweiten Mal in Folge vier Gegentreffer eingeschenkt, was es so seit langer Zeit nicht mehr gegeben hatte für den Bundesliga-Traditionsverein. „Nicht schön“, empfand das wenig verwunderlich auch Trapp, der in seinen letzten 180 Minuten nun schon achtmal hinter sich gegriffen hatte. „Das ist schon unangenehm und tut weh.“
Die vorhandenen ordentlichen Phasen wie zu Spielbeginn, nach dem geschenkten 1:3-Anschluss oder direkt zu Wiederbeginn wollte der neunmalige deutsche Nationalspieler in diesem Atemzug ebenfalls nicht zu hoch hängen: „Man muss ehrlicherweise sagen, dass Leverkusen da auch wahrscheinlich einen Gang zurückgeschalten hat, weil sie 3:0 oder später 4:1 führen.“
Trapp will „im Fahrwasser oben bleiben“
Abschließend vergaß Trapp aber auch nicht, ein wenig Optimismus zu versprühen – und die Tatsache, dass die Eintracht noch immer gut dasteht (Platz 3 knapp vor Verfolger und Überraschungsteam Mainz 05). „Wir sind weiter oben dabei“, so der Führungsspieler. „Doch jetzt kommt die Crunchtime. Das sind schon keine einfachen Spiele in nächster Zeit (u. a. Ajax Amsterdam im Achtelfinale der Europa League; Anm. d. Red.). Doch unser Anspruch ist schon, diese erfolgreich zu gestalten, das Maximum herausholen und im Fahrwasser oben bleiben.“
Das sei aber alles noch ein „sehr, sehr weiter Weg – und dafür müssen wir auch noch einige Dinge verbessern“. Etwa ein besseres Abschneiden in großen Spielen wie zuletzt beim Tabellenführer und nun gegen den Meister mit jeweils vier Gegentoren.