Ein erneutes Schützenfest feierte Borussia Dortmund beim FC St. Pauli nicht, ein wichtiger Sieg war es dennoch. Dabei gab es sogar gleich zweimal ein Novum.
Novum für Brandt
Nur acht Punkte hatte Borussia Dortmund in dieser Saison vor dem Auswärtsspiel beim FC St. Pauli in elf Partien auf fremdem Platz geholt. Das 2:0 bedeutete nicht nur den dritten Auswärtssieg, sondern auch ein Novum in dieser Spielzeit: Zum ersten Mal gewannen die Schwarz-Gelben zwei Liga-Spiele am Stück.
„Wir haben die ganze Saison auf den zweiten Sieg hintereinander hingearbeitet und haben heute ein seriöses Spiel gemacht“, zeigte sich Nico Schlotterbeck erleichtert am Sky-Mikrofon. Denn gerade in der ersten Hälfte war das eigene Spiel „nicht so gut“, wie der Innenverteidiger gestand. „Wir haben in der ersten Halbzeit genau das bekommen, was wir erwartet haben. Dass St. Pauli sehr aggressiv zu Werke geht und geradlinig nach vorne spielt“, zeigte sich Niko Kovac nicht überrascht von der Hamburger Herangehensweise.
So kam der BVB zunächst offensiv nur selten zur Geltung, die beiden besten Möglichkeiten gingen auf das Konto von Karim Adeyemi. Die Kiezkicker hatten durch Elias Saad, Hauke Wahl, die jeweils das Tor knapp verfehlten, sowie durch Noah Weißhaupt, der gerade noch von Ramy Bensebaini gestört wurde, ihrerseits gute Chancen auf die Führung, ließen aber ebenfalls aus. „In der zweiten Halbzeit haben wir das Ganze unter Kontrolle gehabt und zwei, drei gute Nadelstiche gesetzt“, resümierte Schlotterbeck.
Ausgeführt wurden diese Nadelstiche vor allem durch Serhou Guirassy, der sich beim 1:0 gedankenschnell zeigte, und Adeyemi, der bei einem Konter wieder einmal seine Schnelligkeit ausspielte und zum 2:0-Endstand traf. „Das hat gereicht“, fasste Schlotterbeck passend zusammen. Denn nach dem Seitenwechsel kam von den Kiezkickern nicht mehr viel. Dass Guirassy und Adeyemi sogar noch das 3:0 liegenließen, rächte sich deshalb nicht und so blieb der BVB sogar zum zweiten Mal in Folge ohne Gegentreffer – wettbewerbsübergreifend sind des mit dem 0:0 gegen Lissabon sogar drei Spiele.
Brandt erlebt neue Situation
Für ein zweites Novum in dieser Spielzeit sorgte Julian Brandt, allerdings nicht auf dem Platz. Vor diesem 24. Spieltag galt: Ist Brandt fit, spielt er von Beginn an. Gegen Union hatte der 28-Jährige aufgrund einer Muskelverhärtung gefehlt, eine Woche später war er zurück im Kader, saß aber dennoch bis zu seiner Einwechslung in der 89. Minute nur auf der Bank. Den Vorzug erhielt erneut Giovanni Reyna im Mittelfeldzentrum.
Ein Zeichen für die kommenden Wochen? „Jule war jetzt kurzzeitig verletzt, deswegen wollten wir ihn nicht von Beginn an bringen“, erklärte Kovac. „In den nächsten Spielen wird er dann auch wieder sicherlich seine Chance bekommen.“
Vielleicht ja schon am Dienstag (21 Uhr, LIVE! bei kicker) in der Champions League gegen Lille.