Zwei Verträge laufen schon jetzt im Sommer aus, drei weitere Verteidiger stehen vor dem letzten Vertragsjahr. Wie Werder diese Situation in der Defensive aktuell angeht.
Kapitän „nicht ohne Klarheit“ ins letzte Vertragsjahr
Nachdem Niklas Stark an fast allen Interview-Stationen Halt gemacht hatte, waren in der Mixed Zone des Weserstadions nur noch ein paar letzte Diktiergeräte verblieben, die die Worte des Werder-Profis aufzeichneten. Und einer Frage griff der 29-Jährige dabei vorsorglich selbst vor: „Klar, jetzt kommt wieder das Jahr 2025 – das habe ich heute schon fünfmal gehört, glaube ich.“
Worauf Stark bereits mehrfach angesprochen wurde, war offenbar also die recht dürftige Gesamtausbeute des SV Werder Bremen seit dem Jahreswechsel in der Bundesliga: sieben Partien – ein Sieg, zwei Unentschieden, vier Niederlagen. Auch das 1:3 gegen 1899 Hoffenheim reihte sich nun ein in diesen Negativtrend.
Seine Einschätzung gab der Innenverteidiger dann übrigens trotzdem noch ein weiteres Mal ab: „Es gibt immer ein paar Schwankungen in einer Saison, das ist leider normal.“ Wichtig sei aktuell „nur, dass man die richtigen Schlüsse da rauszieht“, ergänzte Stark und verwies darauf, dass die Bremer „als Mannschaft zusammenstehen und einfach weiterarbeiten“ müssten. Nächste Gelegenheit dazu besteht bereits am Freitagabend in Freiburg …
Jung und Veljkovic spielen um ihre Werder-Zukunft
Am vergangenen Sonntag jedenfalls konnte Stark selbst alle drei Hoffenheimer Gegentreffer nicht entschieden verhindern, den Toren zum 1:1 und 1:2 ging jeweils ein Tunnel voraus: „Es sind zwei ähnliche Situationen: Ich versuche, die Mitte zu schließen und Richtung Ball zu gehen – dann geht der Ball halt zweimal durch die Beine.“
Beim 1:3 entwischte ihm dann noch TSG-Angreifer Gift Orban im Rücken, traf am langen Pfosten: „Muss ich mir noch mal anschauen, ob ich da etwas besser machen kann“, so Stark, „und dann muss ich ehrlich mit mir sein.“
Zur Wahrheit gehörte diesmal allerdings auch, dass seine Nebenmänner in der Bremer Dreierkette, Anthony Jung und der zur Halbzeit ausgewechselte Milos Veljkovic, ebenfalls keine gute Figur abgaben an diesem 22. Spieltag. Dabei spielen beide aktuell auch um eine weitere Zukunft am Osterdeich – ihre Verträge laufen nach jetzigem Stand mit Saisonende aus.
Niemeyer: „Themen werden nicht bis zum letzten Tag liegen bleiben“
Ob es auch darüber hinaus zu einer weiteren Zusammenarbeit kommt, dazu hält sich Peter Niemeyer derzeit bedeckt: „Es ist klar kommuniziert worden, dass wir die Gespräche führen – und da muss man jetzt abwarten, was die nächsten Wochen so bringen. Wir wollen da nicht immer wieder neue Wasserstandsmeldungen abgeben“, sagt der Leiter Profifußball.
Und weiter: „Wir haben gerade die Winter-Transferphase hinter uns gebracht, jetzt kommt die Rückrunde und die Saison läuft noch ein gutes Stück“, so Niemeyer, „aber klar werden die Themen nicht bis zum letzten Tag liegen bleiben“.
Zumal auch die Personalien Stark, Amos Pieper und Marco Friedl eine gewisse planerische Relevanz besitzen, deren Verträge nur ein Jahr länger laufen, bis 2026. Einzig Innenverteidiger Julian Malatini ist längerfristig gebunden. Nicht unwahrscheinlich, dass im Sommer in der Werder-Defensive ein größerer Umbruch zu erwarten ist. Zumal Pieper in dieser Saison bislang nur zu vier Startelfeinsätzen gekommen ist.
Friedl? „Nicht ohne Klarheit ins letzte Vertragsjahr“
Auch mit Kapitän Friedl sind Vertragsgespräche noch nicht konkret angelaufen, es handelt sich bislang um den üblichen Austausch. Was Niemeyer jedoch deutlich macht, ist, „dass wir die Situation im Blick haben. Denn grundsätzlich wollen wir mit dem Kapitän nicht ohne Klarheit ins letzte Vertragsjahr gehen.“