Mal wieder muss der 1. FSV Mainz 05 nach einem Gastspiel bei Union Berlin die Heimreise mit leeren Händen antreten. Zwei Dinge waren dieses Mal ursächlich für die Niederlage.
Mainz nach Niederlage in Berlin
„Wir haben in der ersten Halbzeit das Spiel einfach verschlafen“, sagte ein sichtlich betrübter Nadiem Amiri nach dem 1:2 bei Union Berlin bei DAZN und verwies dabei auf den schlechten Start ins Spiel. Die Mainzer seien nach dem frühen 0:1 in der ersten Minute zwar zurückgekommen, doch dann folgte eben das Foul von Dominik Kohr an Benedict Hollerbach im Strafraum, aus dem das schlussendlich entscheidende 2:1 resultierte (24.).
Der Strafstoß sei „nicht so clever“ gewesen, sagte Amiri und befand sich dabei auf einer Linie mit Stefan Bell, der ebenfalls davon sprach, dass es „ein bisschen unglücklich war, dass wir einen Elfmeter zulassen, obwohl wir bei dem Angriff in Überzahl sind.“ Danach sei das Spiel zwar „ein bisschen offener“ gewesen, jedoch hätten „die Unioner das Spiel kontrolliert und konnten nach der Führung so spielen, wie sie es in den letzten Jahren gemacht haben.“ Sprich: gut stehen, wenig zulassen und kontern.
Lob für Union Berlin
Das stete Nachsetzen und die starke Zweikampfführung war folglich ein Schlüssel zum Erfolg der Berliner. „Sie haben es sehr gut gemacht, natürlich hilft es nicht“, lobte dann auch Michael Silberbauer, der den gesperrten Bo Henriksen als Trainer vertreten hatte, den Gegner: „Union hat sehr kompakt und tief verteidigt. Wir haben es versucht, sind aber nicht über die Zwischenräume gekommen“, sprich der finale Pass kam nicht an.
„Man merkt es brutal, wenn er fehlt.“ (Nadiem Amiri über Jonathan „Jonny“ Burkardt)
Und Bell sparte ebenfalls nicht mit Lob. „Die Unioner haben es geschafft, ekliger zu sein und vor allem besser – besser in den Zweikämpfen. Wir haben zu viele verloren, vor allem in der ersten Halbzeit. Die Zweikampfhärte des Gegners war der eine Schlüssel und der andere war, dass wir uns zu wenig Torchancen herausgespielt haben.“
Ein weiterer elementarer Grund für die Niederlage war aber auch das Fehlen von Jonathan Burkardt, der an 45 Prozent aller Mainzer Bundesliga-Treffer (12 Tore, 2 Vorlagen, kicker-Notenschnitt 2,85) beteiligt war und wegen einer erneuten Oberschenkelverletzung passen musste. „Man muss die Wahrheit sagen und zugeben, dass Jonny extrem fehlt. Wir haben keinen Ersatz für Jonny, so hart das auch klingt. Man merkt es brutal, wenn er fehlt“, gab Amiri offen zu, wie schmerzlich der 24-Jährige vermisst wurde.
„Wenn Burkardt so spielt, wie er zuletzt gespielt hat, ist es natürlich eine schwierige Aufgabe, ihn zu ersetzen“, widersprach Silberbauer nicht, verwies zugleich aber auch auf die Notwendigkeit, dass „wir auch mit anderen Spielern spielen können müssen“.
Das wird dann auch am kommenden Samstag gegen Stuttgart (15.30 Uhr) der Fall sein, wie Sportdirektor Niko Bungert verriet, indem er in der Mixed Zone sagte: „Jonny ist in zwei Wochen hoffentlich wieder da.“ Das heißt, Mainz kann wohl erst gegen Bremen mit seinem Topstürmer wieder rechnen.