Bei der österreichischen Nationalmannschaft hat Michael Gregoritsch seinen Platz so gut wie sicher, beim SC Freiburg derzeit nicht. Das könnte sich schon an diesem Wochenende ändern – auch durch eine Sperre.
SC-Trainer lobt gute Quote und gute Abschlüsse des Stürmers
Seit vier Spielen hat der SC Freiburg nicht mehr gewonnen – und in den vergangenen drei Spielen auch kein Tor mehr erzielt. Vor dem Heimspiel gegen Borussia Mönchengladbach (Samstag, 15.30 Uhr, LIVE! bei kicker) betonte Trainer Julian Schuster zwar, dass er sich mehr Gedanken machen würde, wenn sich seine Mannschaft keine Chancen mehr erarbeiten würde, dennoch ließ er in dieser Woche verstärkt Abschlüsse ins Training einfließen. „Ohne zu verkrampfen, hatten sie genügend Wiederholungen, um sich Sicherheit zu holen“, berichtete er. Darüber hinaus fordert er auch Eigeninitiative ein, dass sich jeder auch nach dem Training noch Bälle schnappt und an den Schüssen feilt.
„Gregerl ist einer, der in dieser Woche eine gute Quote hatte, gute Abschlüsse. Das ist seine absolute Qualität, deshalb kann er für das Wochenende eine Option sein“, sagte Schuster über Michael Gregoritsch, der in dieser Saison in der Liga noch nicht zur Startelf gehörte.
Sein Landsmann Junior Adamu hat sich den Platz im Sturmzentrum erobert, und als der in Dortmund mal nicht zur ersten Elf gehörte, hieß der Ersatz Lucas Höler und nicht Gregoritsch. Beim 0:4 beim BVB wurde er auch nicht eingewechselt. Schuster begründete das unter anderem mit dem Spielstand, „und der Situation, dass wir dann Unterzahl gespielt und deshalb auf Fünfer-Raute umgestellt haben, da haben wir es dann bevorzugt, andere einzuwechseln“.
Gregoritschs Stunde könnte schlagen
Schon zuvor, beim Stand von 0:2 war Adamu eingewechselt worden, der sich durch seine Rote Karte für den Ellbogenschlag in der Nachspielzeit für drei Spiele auf die Tribüne beförderte. Gregoritsch ist damit neben Höler der einzig verbliebene nominelle Stürmer. Da Höler bei seinem ersten Liga-Startelfeinsatz unter dem neuen Coach nicht überzeugen konnte, und wie schon in der Partie zuvor bei Union Berlin (0:0) eine große Torchance, diesmal sogar eine doppelte, erst zu lässig und nach seinem Lattentrefer kläglich vergab, könnte nun Gregoritschs Stunde schlagen.
Die Chance ist jedenfalls so groß wie noch nie in dieser Saison, die für ihn mit einer mehrwöchigen Pause wegen eines Muskelfaserrisses sehr ungünstig begonnen hatte. Die vor allem durch Adamu geleistete Starthilfe ist allerdings auch Verpflichtung für den Stürmer, endlich auch unter dem neuen Trainer wichtige Akzente zu setzen
„Dass Gregerl in absoluter Spielfitness zurückkommt, ist für mich ein entscheidender Faktor auch für den weiteren Verlauf der gesamten Saison“, hatte SC-Sportdirektor Klemens Hartenbach bereits Mitte Oktober gesagt und „die körperliche Präsenz und Wucht, seine Finisher-Qualitäten im Strafraum und sein Spielverständnis im Strafraum und drum herum“ gelobt. Zur Erinnerung: In seinen ersten SC-Saisons 2022/23 (15 Pflichtspieltore, 7 Assists) und 2023/24 (12/6) war Gregoritsch unter Christian Streich eine tragende Offensivsäule.
Schuster setzt vorne nun mehr auf Pressingstärke und hohe Ballgewinne – nicht gerade die Paradedisziplin des kopfballstarken, aber langsamen Linksfüßers, der diese Saison nach fünf Jokerauftritten und einem Startelfmandat im Pokal noch ohne Scorerpunkt dasteht. Dass er aber nach wie vor treffen kann, bewies er im Oktober und November jeweils einmal für das ÖFB-Team, in dem er weiter zum Gerüst von Ralf Rangnick zählt und in der Hierarchie klar vor Adamu steht. Jetzt sollte Gregoritsch auch beim SC wieder aufdrehen.