Neuverpflichtung Ljubicic fehlt im Training – Prtajin in der Vorreiterrolle? 

 

Kaiserwetter in Köpenick: Doch die Fans bekamen nicht alle Akteure zu sehen. Spannend wird sein, wie es auf der Mittelstürmerposition weitergeht.

Fragezeichen hinter Vogt und Kemlein

Bis tief in die Nacht hatte Profifußball-Geschäftsführer Horst Heldt den Montag in seinem Büro im Forsthaus verbracht, nach dem das Stadion An der Alten Försterei benannt ist.

Jordan wechselt auf den letzten Drücker

Der Deadline Day zog sich auch für einige Mitarbeiter des 1. FC Union Berlin mächtig hin, weil beispielsweise der doch etwas überraschende Wechsel von Angreifer Jordan zu seinem Jugendverein Stade de Reims erst in der Stunde vor Mitternacht offiziell über die Bühne ging. Gut, dass vorab für Unions Transfer-Abwickler in der nahen Bahnhofstraße noch ein paar Döner geordert worden waren.

Am Dienstagmittag merkte man Heldt ein Stück weit an, dass eine Last von ihm abgefallen sein dürfte. Während die Profis trainierten, spazierte er auf dem Nebenplatz durch die Wintersonne. Anders als am Vortag gab es sogar längere Phasen, in denen Heldt das Telefon nicht ständig in Richtung Ohr führen musste.

Wie er und Trainer Steffen Baumgart die Transferphase bewerten, wird erst am Donnerstag im Rahmen einer Medienrunde beziehungsweise der Pressekonferenz zum nächsten Auswärtsspiel am Sonnabend (15.30 Uhr) bei der TSG Hoffenheim zu erfahren sein.

Wer wird Zielspieler?

Knackpunkt bleibt die Besetzung in der Offensive. Torjäger waren die gewechselten Jordan und Yorbe Vertessen (RB Salzburg) nicht. Mit Jordan ging der in den letzten Monaten sowohl unter Trainer Steffen Baumgart als auch Vorgänger Bo Svensson oft als Mittelstürmer gesetzte Franko-Amerikaner von Bord.

41 Union-Pflichtspiele in Folge ohne Tor sprachen nicht für Jordan. Aber wer wird ihn nun ersetzen, damit die schwächste Offensive der Liga (16 Tore) auch auf der Stoßstürmer-Ebene endlich in Fahrt kommt? Die kommenden Wochen werden zeigen, ob das angesichts der Tabellensituation durchaus zaghaft wirkende Transferverhalten Unions ausreichend war.

Ivan Prtajin und Andrej Ilic besitzen nun als Mittelstürmer-Kandidaten viel bessere Karten als in der kurzen Trainerphase von Svensson. Aber das oft wegen Verletzung oder Krankheit fehlende Duo muss erst noch nachweisen, dauerhaft zur Verfügung stehen zu können.

Kroatische Offensiv-Hoffnung noch nicht dabei

Prtajin konnte am vergangenen Samstag mit seinem ersten Startelf-Einsatz gegen RB Leipzig (0:0) durchaus für sich werben. Mit Marin Ljubicic, Unions einziger Winterverpflichtung, gibt es nun aber auch neue Konkurrenz für Prtajin und Co. Der vom Linzer ASK geholte Ljubicic, der wie Prtajin Kroate ist, saß am Sonnabend gegen Leipzig bereits als Zuschauer auf der Tribüne.

Er trainierte aber weder am Sonntag bei der Spielersatzeinheit mit, nachdem Union seine Verpflichtung bekanntgegeben hatte, noch zum Trainingsstart in die neue Woche am heutigen Dienstag.

Rund 250 Fans und ein halbes Dutzend Medienvertreter schauten bei der einzigen öffentlichen Einheit vor dem Auftritt bei Hoffenheim in die Röhre, weil Ljubicic nach Klubangaben wie Torwart Frederik Rönnow aus privaten Gründen fehlte. Beide sollen aber am Mittwoch wieder am Start sein.

Duo fraglich – Rothe kehrt zurück

Bei Kevin Vogt gibt es dafür keine Gewähr. Der Abwehrboss, der noch immer an einer Knieverletzung aus dem Heimspiel gegen den FC Augsburg (0:2) laboriert, verblieb im Kabinenbereich. Bei Mittelfeldmann Aljosha Kemlein traten jetzt wieder Schmerzen ohne Belastung auf, die dem Eigengewächs schon Ende November zu schaffen gemacht hatten – anscheinend im Fußbereich.

Union teilte mit, dass eine Überlastung oder strukturelle Verletzung nicht vorliege. Mutmaßlich wird Kemlein aber wie schon gegen Leipzig auch in Sinsheim ausfallen.

Zur Verfügung dürften dagegen Tom Rothe und Laszlo Benes stehen. Abwehrmann Rothe hat den Infekt der Vorwoche überwunden. Er trainierte voll mit. Kreativspieler Benes kränkelte nach dem Spiel gegen Leipzig ein bisschen. Deswegen war er auf dem Trainingsplatz nur eine „Teilzeitkraft“, ehe er wie geplant vorzeitig die Kabine aufsuchte.

 

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