Die Verletzungen von Niklas Süle und Waldemar Anton dürften Emre Can gegen den FC Barcelona zurück in die erste Elf von Borussia Dortmund bringen.
Dortmunds Kapitän dürfte nun in der Innenverteidigung gesetzt sein
Plötzlich musste es schnell gehen. Nach einer Gladbacher Flanke in den Strafraum von Borussia Dortmund lag Niklas Süle plötzlich am Boden und hielt sich den rechten Fuß. Genau den Fuß, an dem er sich bereits im Oktober einen Syndesmose-Anriss zugezogen hatte, der ihm sechs Wochen Pause bescherte, ehe er in der Vorwoche beim 1:1 gegen den FC Bayern sein Comeback gefeiert hatte. Schnell war klar: Für den Innenverteidiger geht es nicht weiter.
Und da auch Waldemar Anton wegen eines kleinen Muskelfaserrisses in der Leiste ausfällt, musste Innenverteidiger Nummer 4 ran, der eigentlich als Start-Sechser in die Saison gegangen war: Emre Can. Der Kapitän verteidigte die restlichen sieben Minuten plus Nachspielzeit solide und ohne Auffälligkeiten. Dortmund war in der Schlussphase ohnehin näher am 2:1 als Gladbach, das die letzte Chance kurz vor Cans Einwechslung hatte.
Echte Alternativen bleiben Sahin nicht
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Schon vor dem Spiel hatte es für Nuri Sahin die Option gegeben, seinem Kapitän statt des gerade erst zurückgekehrten Süle ein Startelf-Mandat zu erteilen, der Trainer entschied sich nachvollziehbarerweise für den gelernten Innenverteidiger, nicht ohne vorher beide Profis zu loben: „Beide sind schnell, beide können Fußball spielen, beide haben ein gutes Kopfballspiel.“ Can blieb nach seiner Zwei-Spiele-Sperre in der Liga und 90 Minuten auf der Bank wegen einer leichten Verletzung beim Champions-League-Sieg in Zagreb zum vierten Mal zunächst nur die Rolle als Zuschauer. Das dürfte sich gegen den FC Barcelona am Mittwoch (21 Uhr, LIVE! bei kicker) aber wieder ändern, denn echte Alternativen bleiben Sahin nicht.
Anton verletzt, Süle verletzt, auch Youngster Filippo Mané fehlt derzeit und ist mangels Erfahrung und aufgrund seiner Schwächen mit dem Ball am Fuß noch keine Option. Es bleibt Nico Schlotterbeck als einziger gelernter und gestandener Innenverteidiger, dazu kommt eben Allrounder Can und danach schon U-23-Akteur Yannik Lührs. Auch wenn Can immer als Option eingeplant war, zeigt sich beim BVB erneut, wie schnell Verletzungen für erhebliche Lücken im Kader sorgen können.
Nmecha hat Can den Rang abgelaufen
Für Can wird es wohl eine Rückkehr in die Startelf, die auf seiner angestammten Position als Sechser schwieriger geworden wäre. Dort hat Felix Nmecha dem 30-Jährigen durch starke Leistungen in den vergangenen Wochen den Rang abgelaufen. Für Can und Sahin ist die Option Innenverteidigung, auf der Dortmunds Spielführer gegen RB Leipzig seine beste Leistung in dieser Saison gezeigt hat, eine doppelt gute Lösung: Die Position ist von einem Spieler besetzt, der sie kennt, und die Diskussionen um einen Kapitän auf der Bank werden nicht größer.
Für Can, der auch als Außenverteidiger auflief, ist der Wechsel kein Problem. „Ich glaube schon noch auf der Sechs“, antwortete er vor einigen Wochen auf die Frage nach seiner Wunschposition: „Das muss am Ende aber der Trainer wissen.“ Er fühle sich „mittlerweile aber auch hinten sehr wohl. Meine Stärken sind, wenn ich das Spiel vor mir habe. Und bei dem System, wie Nuri Fußball spielen will, liegt es mir schon, da hinten zu spielen“. Ansprüche wolle er nicht stellen: „Ich will nicht sagen, ich will nur hinten oder im Mittelfeld spielen. Wenn der Trainer mich im Mittelfeld braucht, spiele ich sehr gerne im Mittelfeld. Wenn er mich hinten braucht, spiele ich sehr gerne hinten.“